Von der Familienfirma zum Human-Unternehmen 1998-2024
Was macht ein Unternehmen menschlich? Diese Frage begleitet mich schon mein ganzes Leben. Als ich 1998 in unser Familienunternehmen einstieg, wusste ich, dass eine spannende, aber auch herausfordernde Reise vor mir lag. Diese Reise hat uns als Unternehmen geformt, gestärkt und letztendlich zu dem gemacht, was wir heute sind: ein klar fokussierter Dienstleister mit einem starken Team und einer einzigartigen Unternehmenskultur.
In diesem Artikel teile ich mit dir, wie wir durch Mut, Werte und eine klare Vision zu einem Human-Unternehmen wurden – ein Unternehmen, das nicht nur erfolgreich wirtschaftet, sondern dabei auch den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Die Wurzeln: Vom kleinen Handwerksbetrieb zur Vielzweckfirma
Unser Weg begann 1941, als mein Großvater das Unternehmen gründete. Damals lag der Fokus auf Metallarbeiten, doch über die Jahre wuchs das Unternehmen zu einem „Alleskönner“ mit elf verschiedenen Gewerken unter einem Dach. Diese Vielfalt war einerseits spannend, andererseits ein riesiger organisatorischer Kraftakt.
Als ich 1998 ins Unternehmen einstieg, war mir schnell klar: Diese Struktur ist nicht zukunftsfähig. Wir hatten Abteilungen, die mehr Verluste als Gewinne machten, und Prozesse, die ineffizient waren. Der erste Schritt war also, Klarheit zu schaffen: Welche Bereiche haben Potenzial, und von welchen müssen wir uns trennen?
Krisenjahre: Mutige Entscheidungen treffen
Die ersten Jahre waren geprägt von einschneidenden Entscheidungen. Bereits 1998 schlossen wir die Radio-Fernsehabteilung, die mit jedem Auftrag Verluste produzierte. Bald folgte der Elektroladen, dann der Fachbaumarkt. Jede Schließung war ein schmerzhafter Schritt – für die Mitarbeitenden und für mich als Geschäftsführer.
Doch ohne diese Maßnahmen hätten wir das Unternehmen nicht retten können. Unsere Philosophie war dabei immer: Die Menschen zuerst. Mitarbeitende, die von einer Schließung betroffen waren, wurden aktiv unterstützt – sei es durch interne Umsetzungen oder Hilfen bei der Jobsuche.
Die Transformation: Vom Bauchladen zum Spezialisten
Ab 2007 begann ein entscheidender Wandel. Wir erkannten, dass unsere Stärke in drei Bereichen lag: Stahlbau, Maschinenbau und Schlosserei. Mit dieser klaren Ausrichtung konnten wir uns als zuverlässiger Partner für Industriekunden etablieren.
Dieser Fokus brachte nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch eine kulturelle Transformation mit sich. Wir schulten unsere Führungskräfte, führten transparente Gehaltssysteme und eine Gewinnbeteiligung für alle Mitarbeitenden ein.
Ein entscheidender Moment war 2017, als wir uns vom Fensterbau trennten. Damit verabschiedeten wir uns endgültig von den Schwächen und konzentrierten uns voll auf unsere Stärken.
Ein Human-Unternehmen entsteht
Heute sind wir stolz darauf, ein Unternehmen zu sein, das nicht nur wirtschaftlich erfolgreich ist, sondern auch menschlich bleibt. Wir haben ein transparentes Entlohnungssystem, bieten Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich über Genussrechte am Unternehmen zu beteiligen, und setzen auf eine Kultur der Offenheit und Wertschätzung.
Für mich ist klar: Ein Human-Unternehmen entsteht nicht über Nacht. Es braucht Mut, Werte und eine langfristige Vision.
Fazit: Was wir aus unserer Geschichte lernen können
Die Geschichte unseres Unternehmens zeigt, dass Veränderung schmerzhaft, aber notwendig ist. Es braucht klare Entscheidungen, die Bereitschaft, Altes loszulassen, und den Mut, Neues zu wagen.
Hast du ähnliche Erfahrungen in deinem Unternehmen gemacht? Welche Strategien haben dir geholfen, Krisen zu bewältigen oder einen Wandel einzuleiten? Lass uns in den Kommentaren oder auf den sozialen Kanälen in den Austausch gehen.
Wenn dich unsere Geschichte inspiriert hat, teile diesen Artikel mit anderen. Gemeinsam können wir mehr Menschlichkeit in die Wirtschaft bringen.
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